Ich habe gelesen, dass in Japan die „Waldpille“ auf Rezept verschrieben werden kann. Geht man in den Wald, ins Grüne, in den Park und redet nicht, läßt das Telefon links liegen (am besten abgeschaltet) reichen 20 Minuten, um „runterzukommen“. Der Blutdruck sinkt, Stresshormone werden abgebaut und die Muskeln entspannen sich.
So geht mir das, wenn ich nach Dreesch komme. Ich setze mich auf die Terrasse und schaue ins Grüne und den Vögeln zu und bin glücklich und entspannt. Ich füttere sie ordentlich und freue mich über die kleinen Gäste. Eine ordentliche Schar an Spatzen, Grünfinken, Stieglitze, Bachsteltzen, Elstern, Amseln, der Kuckuck und der Gimpel besuchen uns. Die Rauchschwalben sind wieder in den Stall eingezogen und bauen ihre Nester oder bessern die vom letzten Jahr aus. Jedesmal bin ich voller Sorge, ob sie wieder kommen. Aber sie kommen und fliegen uns um die Ohren, falls man mal im Eingang zum Stall steht. Sie beschweren sich lautstark, wenn man ihr Reich betritt. Ich mag sie.
Dann gehe ich in den Garten und schaue den Pflanzen beim Wachsen zu und freue mich über das, was da wächst – nicht da, wo ich es geplant hatte – sondern da, wo es der Pflanze gefällt. Hier macht jeder, was er oder sie will und das ist gut so. Wahrscheinlich bin ich eine lausige Gärtnerin, aber ich tue mich schwer, irgendwas raus zu rupfen, von dem ich noch gar nicht weiß, was es denn man werden soll. Ich lass es wachsen und schau, was es wird. Einiges ist so unscheinbar und so zart und hat wunderbare kleine Blüten. Ich werde noch rausfinden, wie es heißt.
Die Wenigsten stellen sich mit Namen vor. Google ich halt oder frage jemanden, der es weiß.
Zur Dreescher Waldpille kann ich den Song von Louis Amstrong empfehlen.
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